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Frühjahrstagung der Kommandanten 2018

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In der Dreifachhalle Ahorn fand die Frühjahrstagung der Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren und Werkfeuerwehren des Landkreises Coburg statt. An dieser wurde, unter anderem, unser ehemaliger Kreisbrandinspektor und 2. Bürgermeister der Gemeinde Ahorn Wolfgang Beyer zum Ehrenkreisbrandinspektor ernannt.
Hier der Bericht der Neuen Presse Coburg:

Suche nach Atemschutzträgern
Die Zahl dieser spezialisierten Einsatzkräfte geht im Landkreis Coburg zurück. Das stellt die Feuerwehren vor Probleme.

Ahorn - Beim Brand eines Wohnhauses in Einberg vor wenigen Wochen ist einmal mehr deutlich geworden, wie wichtig Atemschutzgeräteträger für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Coburg sind. Allerdings sinkt die Zahl dieser speziell ausgebildeten Einsatzkräfte: im vergangenen Jahr um 19 auf 561. "In Anbetracht der Tatsache, dass wir bei vielen Einsätzen Atemschutzgeräteträger benötigen und insbesondere tagsüber unter Umständen nicht genügend zur Verfügung haben, lautet die Devise ausbilden, ausbilden, ausbilden." Das sagte Kreisbrandrat Manfred Lorenz bei der Tagung der Kommandanten der 99 Freiwilligen und Werkfeuerwehren im Landkreis Coburg am Samstag in Ahorn.
Auch die Zahl der Aktiven geht zurück. Leisteten im Jahr 2009 noch 3235 Frauen und Männer in den Feuerwehren des Coburger Landes ehrenamtlich Dienst, waren es 2017 nur noch 2893. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Rückgang 32 Personen oder 1,1 Prozent, erläuterte Lorenz. Allerdings sollte man diese Zahl nicht überbewerten.
Dagegen nahm die Zahl der Einsätze von 1029 im Vorjahr auf 1328 zu. Dazu zählten 175 Brände und 984 technische Hilfeleistungen, beispielsweise bei Verkehrsunfällen.

Erfreulich sei die Entwicklung bei den Kinderfeuerwehren. Derzeit gibt es 18 im Landkreis, in denen 76 Mädchen und 122 Jungen mitmachen. Diese Entwicklung wolle man forcieren, so Lorenz, "um so das Fortbestehen unserer Feuerwehren zu garantieren".
Der Kreisbrandrat betonte, dass die ehrenamtlichen Einsatzkräfte in den Feuerwehren an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit sind. Was die Freiwilligen Feuerwehren für Staat und Gesellschaft leisteten, sei mit Geld nicht aufzuwiegen. Sie könnten das Retten von Menschen nach Unfällen und bei Bränden, das Löschen oder die Hilfe bei Stürmen oder Hochwasser nur sicherstellen, weil sie das engmaschigste Netz an Stützpunkten hätten, professionelle Arbeit leisteten, die kürzeste Hilfsfrist hätten und dank der ehrenamtlichen Kräfte über das größte Einsatzpotenzial verfügten.
Umso unverständlicher sei es dann, wenn mancherorts versucht werde, unter dem Deckmantel eines Bedarfsplanes am Bestand einiger Feuerwehren zu rütteln. Auch wenn es Manfred Lorenz nicht sagte: Gemeint war die Gemeinde Itzgrund, der in einem Gutachten zur Auflösung Freiwilliger Feuerwehren und zur Konzentration der Einsatzkräfte an zentralen Standorten geraten worden war. Solchen Vorhaben und der Schaffung von "Pseudoeinheiten" erteilte der Kreisbrandrat "eine deutliche Absage". Es gebe ein ausdrückliches Verbot zur Auflösung von Feuerwehren. Selbst wenn währen des Acht-Stunden-Arbeitstages eine Feuerwehr nicht die notwendige Anzahl von Einsatzkräften zur Verfügung habe, blieben immer noch 16 Stunden, also zwei Drittel des Tages, in denen die Feuerwehr in vollem Umfang einsatzbereit sei. Manche Hilfsorganisationen wären froh, wenn sie 66 Prozent Tageseinsatzbereitschaft hätten, betonte Manfred Lorenz.
Allerdings dürften die Feuerwehren auch keine Angriffspunkte bieten. Die Kommandanten müssten darauf achten, dass "sowohl in Qualität als auch in Quantität die entsprechende Mannschaft zur Verfügung steht". Zudem müsse die Nachfolge in den Führungspositionen frühzeitig geregelt werden, so der Kreisbrandrat.


4500 Einsatzkräfte an der ICE-Strecke
In das Rettungskonzept für die ICE-Strecke zwischen Ebensfeld in Bayern und der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt sind 4500 Einsatzkräfte aus Feuerwehren, Rettungsdiensten und dem Katastrophenschutz eingebunden. Das berichtete Marc Stielow bei der Tagung der Feuerwehrkommandanten aus dem Landkreis Coburg am Samstag in Ahorn.
Gemeinsam mit Kreisbrandinspektor Stefan Zapf (Rödental) hat der Oberbrandrat im Thüringer Innenministerium maßgeblich am Einsatzkonzept für die im Dezember 2017 in Betrieb gegangene Hochgeschwindigkeitsstrecke der Bahn mitgeschrieben. Stielow berichtete von Übungen in Tunnels und auf Brücken, bei denen stets mehrere Hundert Einsatzkräfte aus Franken und Thüringen gefordert waren.
Eine wichtige Erkenntnis sei, dass bei einem Unfall eine noch bessere Abstimmung zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst notwendig sei, die Löschwasser- und Energieversorgung an Brücken verbessert werden müsse und dort - wie bereits an den Tunnels - Rettungsplätze angelegt werden müssen.
Kreisbrandinspektor Stefan Zapf (Rödental) kündigte weitere Übungen an der ICE-Neubaustrecke an. Der nächste große Test für den Ernstfall findet am 22. Juni 2019 statt. Dann werden wegen eines Softwarewechsels keine Züge auf der Hochgeschwindigkeitsverbindung fahren. Ansonsten, so Zapf, seien Übungen nur nachts möglich, wenn der Verkehr auf der Strecke ruht. Weitergehen wird die Spezialausbildung von Coburger Feuerwehrleuten in der Schweiz.
Der Kreisbrandinspektor warnte die Kommandanten dringend davor, auf eigene Faust Übungen oder Begehungen entlang der ICE-Strecke anzusetzen. Dies dürfe nur in Abstimmung mit dem zuständigen Kreisbrandmeister oder Kreisbrandinspektor geschehen. Zapf wies darauf hin, dass die Zugänge, beispielsweise zu den Tunnels, alarmgesichert sind.

© by Feuerwehr Ahorn
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